Es fällt uns etwas schwer Salida und das Simple Lodge Hostel zu verlassen. Aber es muss ja weiter gehen.
Joker hat mal wieder zu viele Schneereports gelesen und wir beschließen bis Twin Lakes den tiefer gelegenen Colorado Trail zu nehmen. Der Vorteil dabei ist, diese Alternative ist ein richtiger Trail, der Nachteil sind 10 Meilen entlang an einem gut befahrenen Highway. Danach geht es aber durch grüne Wälder und immer wieder bis auf 12000 Fuß (3600 Meter). Ich fange wieder an mich zu erinnern, wieviel Spaß so ein Trail macht. Am ersten Abend zelten wir auf einem offiziellen Campingplatz und als wir gerade gefuttert haben, läuft ein schwarzer Elch an uns vorbei, der ebenfalls auf der Suche nach Nahrung ist.
Am dritten Tag bekommt Joker Probleme mit dem Magen und wir schlagen bereits nach 8 Meilen das Zelt auf. Zu Essen haben wir genug dabei, allerdings sind wir am nächsten Abend mit Mellow verabredet, den wir 2019 auf dem PCT kennen gelernt haben und der uns 3 Tage begleiten möchte. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, als nächsten Tag 26 Meilen (41,84 KM) zu machen. Dabei bewältigen wir 3 Anstiege auf 12000 Fuß und sind dann glücklich, als wir endlich am vereinbarten Ort ankommen. Mellow wartet dort schon mit Mona Lisa auf uns.
Am nächsten Morgen gibt es erst mal wieder einen Anstieg und danach laufen wir zu den Twin Lakes runter. Um die Seen herum sind es noch sich hinziehende 5,8 Meilen, aber dann gibt es ein kaltes Rootbeer und einen vegetarischen Burger.
Twin Lakes ist wirklich klein. Die Bewohner sind super freundlich, im General Store gibt es einen Hiker Discount und inoffiziell darf man hinter den Büschen vor dem See zelten. Am nächsten Morgen treffen wir beim Frühstück auf Clint und seine Frau Betty. Innsbruck ist Clints Lieblingsstadt in Europa. Innsbruck haben wir zwar schon von allen Seiten von oben betrachtet, waren aber leider noch nie da. Das sollte nachgeholt werden.
Beim Downhill am folgenden Tag übernimmt sich Mellow vermutlich etwas in seinem 33 jährigen, jugendlichem Leichtsinn und zieht sich wohl eine Zerrung zu. Daher verlässt er uns leider am nächsten Morgen.
Wir steigen gerade auf, als es dunkel wird. Da es trocken bleibt, machen wir erst mal mittag. Es fängt zu tröpfeln an. Wird etwas mehr. Wir laufen in Regenjacke weiter, die neben bei auch gegen die Moskitos nützlich ist, und die Sonne kommt wieder raus. Moskitos begleiten uns nun seit zwei Tagen, aber das gute, alte Deet verhindert schlimmeres. Dann wird es wieder schwarz und es donnert. Wir finden einen geeigneten Zeltplatz und sind leider nicht schnell genug. Es regnet und hagelt zugleich und wir kommen nicht ganz trocken ins Zelt. Dann hören wir das Gewitter. Immer wenn wir denken, jetzt hört es auf, fängt es wieder an. Wir machen es uns schließlich gemütlich, schlafen ein bis uns Mona Lisa weckt. Wir wollen noch ein paar Meilen machen, damit wir morgen zeitig in Leadville aufschlagen. Und wir bekommen tatsächlich direkt einen Hitch.
Trailmile: 1177
Foxmile: 807
Da habt ihr ja scho einiges geschafft. Myrtis hat scho recht,a weng ängstlich zu sein,ist nicht verkehrt. Passt auf euch auf. Happy Trail