Nach dem Trail ist vor dem Trail mit Thomas

Als Myrtis am 1.1.2017 mit der Idee um die Ecke kam, sie möchte den PCT laufen hielt ich es erst für eine Schnapsidee. Stimmte ja auch, denn wir hatten bereits ein Glas Wein als wir zusammen mit ihrer Schwester den Reese Witherspoon Film gesehen haben. Da sie aber ihren Wunsch innerhalb der nächsten Tage zweimal erneut kund tat, sagte ich, ok dann machen wir das. 

Wir haben sehr viel über den Trail von diesem Zeitpunkt an geredet, aber eine intensive Vorbereitung kann man uns nicht attestieren. Vieles haben wir auf uns zukommen lassen und in Amerika erst heraus gefunden. Bei zu intensiver Vorbereitung besteht immer die Gefahr, dass man sich irgendwann verrückt macht. Dieses Zelt wiegt 50 gramm weniger, jener Rucksack hat mehr Stauraum etc. Irgendwann haben wir uns einfach entschieden und über unsere Ausrüstung werden wir auch noch gesondert berichten. 

Dennoch schien der Trail noch soweit weg, bis wir dann anfangen mussten uns um permits, visa etc zu kümmern. Dabei habe ich festgestellt, dass die Vorbereitungen bereits was mit mir gemacht haben und ich meinen Job auf den Prüfstand gestellt habe. 15 Jahre ist es her, seitdem ich meine Ausbildung begonnen habe und schon damals hab ich mir gesagt, du machst noch mal was Anderes. In meiner Arbeit war ich stark eingebunden und ich hatte das Glück, die besten Kollegen zu haben, die es gibt. Da ich mich aber verändern wollte, die Bedingungen an meinem Arbeitsplatz sich in den letzten 4 Jahren zunehmend verschlechtert haben, und es bei uns dann auch noch ein Förderprogramm für Berufsumsteiger gab, fiel mir die Entscheidung zu kündigen nicht wirklich schwer und ich habe sie bisher keine Sekunde betreut. 

Als wir nun auf dem Trail an Meilen zulegen mussten, was an uns beiden Spuren hinterlassen hat und ich mich mit dem Gedanken beschäftigt habe, was wenn wir es nicht schaffen, den Trail ganz zu laufen, ist mir klar geworden, dass ich den Thruhike unbedingt für mich möchte. 

Ich habe seit Ende Mai Taube Zehen, was sich langsam wieder normalisiert, ich brauchte morgens zunehmend länger um aus dem Zelt zu kommen, ich hätte den ganzen Tag nur essen können (ok, dass kann ich immer noch) und die ersten Schritte nach jeder Pause schmerzten einfach nur, aber sonst ging es mir gut und wenn ich erst mal fahrt aufgenommen hatte, vergaß ich auch schon mal das Gewicht auf meinen Schultern. Ich liebe es draußen zu sein. Unterwegs zu sein. Ungebunden zu sein. (Für die Spitzfindigen: Gemeint ist geografische Freiheit). Und natürlich hat mich auch der Ergeiz gepackt. Wie der Amerikaner sagt: If you don’t succeed, try try try. 

Nun bin ich in der glücklichen Situation es mir leisten zu können, nächstes Jahr zurück zu kehren und das Projekt Thruhike erneut zu starten. 

CLASS OF 2020 Red Man belongs to you. 

Und schon wieder bin ich in der Vorbereitung. Welche Ausrüstung soll ich dieses mal mitnehmen? Resuply Strategien usw. Welche Widrigkeiten wird es 2020 zu meistern geben? Welche Begegnungen erwarten mich? Man kann sagen, der Trail hat mich völlig in seine Bann gezogen. 

Liebe Leser, danke für die Aufmerksamkeit. Abgesehen vom Gear Talk verabschiede ich mich für dieses Jahr. 

to be continued…

 

5 thoughts on “Nach dem Trail ist vor dem Trail mit Thomas

  1. Thomas,da bin ich mir auch vollkommen sicher,das du des schaffst.Aber etz genieß eure Zeit in Thailand und danach fängst du mit den Plänen an.

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