Impressions by Myrtis Part 2

Die Tage vergehen hier wie im Flug, wir sind schon über 2 Wochen unterwegs und haben jegliches Zeitgefühl verloren.
Nachdem wir in den ersten 2 Tagen eher alleine gelaufen sind, treffen wir am dritten Tag mal wieder auf die 2 Bremer und Jackie aus Hessen. Wir campieren auf einer idyllischen Campsite am Fluss , und ich fange dort eine wunderschön glitzernde , smaragdfarbene große Eidechse ein, die auf meinen Armen herumspaziert. Mein absolutes Tier Highlight bis jetzt !!!!
Generell huschen hier 1000e von kleinen Eidechsen über den Sand und über Steine , es gibt aber auch größere ganz schwarze. Ich bin im echsenhimmel !!!! Marco , du wärst auch im Paradies!!
Am nächsten Tag ändert sich die wüstenlandschaft drastisch , wir hiken immer höher und die Büsche und Palmen werden fast heimlich zu hohen Nadelbäumen mit riesigen Zapfen. Alles hier erscheint uns wie ein Zauberwald , es gibt Bäume , die fast aussehen wie im Märchen, knorrig und gespensterhaft, mit Ästen wie Hexenfinger.
Alles ist satt und grün , die Berge schmiegen sich wie schlafende Ungeheuer ins Tal hinunter.
Wir alle sind eine bunte schwitzende, stöhnende , stinkende , hikende Masse , die sich durch den Zauberwald immer weiter nach oben schlängelt.
Wir kommen aus Deutschland, Frankreich, Schweden, Holland, Belgien , USA oder Kanada und versuchen, hier alles aufzusaugen und den Traum festzuhalten.
Wir alle sind zu genau diesem Zeitpunkt , in diesem schmalen pct-Zeitfenster von überall auf der Welt hergekommen , um genau hier zu sein. Hier und jetzt.
Wir erreichen Mount Laguna und alle fallen in den Shop ein. Es herrscht freudige Stimmung, Biere werden geöffnet, natürlich wird gegessen, dann wandern wir wieder nach unten und verlassen die Zauberwälder mit ihren freundlichen Gespenstern.
Wir Zelten auf einer campsite mit Mellow , den wir nach Tagen wiedergetroffen haben , Jackie , Rainer aus Berlin , eine Mischung aus Gunther und Herrn Sircar , joren aus Belgien und Tereza und lubos aus Tschechien. Ein cooler Abend mit Wein und Bier 🙂
Der nächste morgen beschert uns erst viel Sonne, als wir uns aber wieder weiter nach oben bewegen auch viel Wind. Am Nachmittag kommen wir zu einem Aussichtspunkt , der uns allen die Sprache verschlägt , sogar Rainer , die „german grocery“ ist mal still.
Allerdings ist es so windig , dass man wirklich aufpassen muss, nicht über den Abgrund gefegt zu werden. Und so geht es weiter, nur noch mit Regen dazu. Ich muss gestehen, dass ich dort oben doch etwas Angst hatte, so hoch in den bergen , bei einem Sturm oder Gewitter ist kein Spaß.
Am höchsten und windigsten Punkt treffen wir auf einen Trail Angel namens ghost. Warum ghost , fragen wir. „I appear and disappear “ ist seine lakonische Antwort. Klar eigentlich 🙂
Er warnt uns vor dem Sturm und zeigt uns den weg zu einem Wassertank im Nebel (der allerdings sehr braun und voller toter Tiere ist ) und fragt uns, ob er uns irgendwo hinfahren soll.
Wir beschließen aber tapfer, weiterzulaufen und kommen wenigstens etwas vom Berg runter wo wir mit den Bremern eine campsite finden, die sich nachts als doch nicht so toll rausstellt.
Es schüttet und bläst so wahnsinnig , dass thomas und ich abwechselnd schlafen und das Zelt festhalten.
Um 5 Uhr haben wir genug und bauen ab, keine Ahnung , wie wir das geschafft haben.
Es ist eisig und nass , später kommen wir zu einem richtigen campground , wo sich alle schon im Windschatten der Toiletten zusammengerottet haben 🙂
An diesem gemütlichen Ort wird erstmal gefrühstückt und ich denke ernsthaft darüber nach, ein paar Stunden in den Plumpsklos zu verbringen, dort ist es wärmer. Schon interessant , was man in der Not auf einmal als ganz fantastisch empfindet.
Später ist es wieder brüllend heiß , und wir trampen mit Jackie und Rainer zu einem rv Park bei der Stadt Julian. Dort gibt es duschen!!!!!!! Und eine Waschmaschine!!! Und einen Trockner!!! Und einen Shop!!! Genial!!!
Später trifft der Rest ein und gesellt sich zu uns, Mellow , den ich von Anfang an mochte, a nice guy, das Pärchen aus Tschechien , die sind cool, nett und unglaublich witzig, und joren, unser Nesthäkchen mit 23 Jahren.
Es ist wie eine stille Übereinkunft , dass wir von da an eine Gruppe sind, die aufeinander aufpasst.
Es ist nicht so, dass wir zusammen laufen, aber wir treffen uns tagsüber sowieso in den Pausen und machen aus, wo gecampt wird. Nun sind wir also zu acht.

2 thoughts on “Impressions by Myrtis Part 2

  1. Respekt Myrtis wieder einmal sehr gut geschrieben. Ihr habt ja schon einiges hinter euch aber noch sehr viel vor euch. Weiter so , habe jetzt schon sehr großen Respekt von eurer bisherigen Leistung .

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