Day 25 – 31

25. Tag und ein Nero in Big Bear Lake. Wir kommen bereits morgens zusammen mit Joren und Benjamin dort an. Big Bear Lake ist das bisher größte Städtchen, das wir besuchen, seitdem wir auf dem PCT sind. Es hat eine ewig lange Straße auf dessen Seiten sich diverse Einkaufs und Übernachtungsmöglichkeiten befinden. Wir nehmen uns zu viert ein Zimmer im Big Bear Hostel und verbringen einen gechillten Tag.

Am nächsten Tag sind wir zurück auf dem Trail und sitzen gerade nach dem Dinner noch zusammen, als die anderen beiden Hiker die auch noch hier zelten rufen: Here’s a bear. Angelockt von unserem gekoche gesellt sich ein Braunbär zu uns und nicht der kleinste. Wir rufen ihm zu und hoffen ihn so zu vertreiben. Er kümmert sich nicht wirklich um uns. Wir werden lauter, er dreht ab und verschwindet hinter ein paar Bäumen. Wir beschließen das Essen in die Bäume zu hängen und machen einen gravierenden Fehler. Mit unseren Treckingstöcken bewaffnet gehen wir alle etwas abseits. Auf einmal taucht der Bär zwischen unseren Zelten auf. Wir rufen uns brüllen wieder. Er bleibt unbeeindruckt und schaut uns gelassen an. Dann steckt er seine Schnauze in Thomas Rucksack. Dummer- oder vielleicht auch glücklicherweise hat er a vergessen ihn zu schließen und b ebenso die Tortillas mitzunehmen, die nicht in den Essenssack gepasst haben. Diese schnappt sich nun der Bär und rennt wie ein kleines Kind davon, dass etwas stibitzt hat. Finanziell ist das kein großer Schaden. Kalorientechnisch schon. Das war das Mittagessen für 6 Tage!!! Wir werden unsere Pläne etwas umstellen und vorher etwas weniger essen müssen. Lebensgefahr droht jedoch nicht. Wir hatten auch zu keiner Zeit Angst, denn wir waren für den Bären nicht interessant. Es war ein eindrucksvolles Erlebnis. Nur das der Bär wieder kam und sich immer wieder von einer anderen Seite an geschlichen hat. Daher bauen wir unsere Zelte ab, zwei bauen und zwei schauen, und machen eine Nachtwanderung von 2 Milen. Als wir den Tentside singend, fest mit unseren Stöcken aufstapfend verlassen, in der Hoffnung so nicht verfolgt zu werden, geben wir sicherlich ein skurriles Bild ab.

Nach der Lektion der letzten Nacht, essen wir am 27. Tag 2,5 Milen vor unserem Tentside zu Abend und hängen unser Essen mit schnüren in die Bäume. Die Landschaft ist zwar wieder steppiger, kaum noch Bäume und viel Geröll, aber wer weiß und für die Sierras kann man auch schon mal üben.

Am nächsten Tag treffen wir in der Mittagspause auf ein eine lustige kleine Truppe. Eine Dänin, eine Ukrainerin, ein Peruaner, eine Amerikanerin und ein Amerikaner. Sie haben die letzten Tage im Haus des Amerikaner verbracht und Gift von einem Frosch genommen. Das fühlt sich zuerst an als wenn man sterben müsste aber dann wird es besser, der Körper entgiftet auch und man schöpft ungeahnte Energien. Außerdem haben sie irgendwas geraucht, das Körper und Hirn getrennt hat. Etwas skurril aber sonst ganz lustige und nette Zeitgenossen. Am Nachmittag überschreiten wir die 300 Milen und morgen werden die 500 Kilometer voll. Das wäre eigentlich ein Grund zu feiern. Aber es soll regnen und kalt werden. We’ll see.

Tag 29 bringt Regen. Wir überqueren einen Fluss, dass ein oder andere mal, haben nasse Füße und laufen 10 Stunden netto an diesem Tag. Da für Samstag Unwetter, thunderstorm sagt man hier, angekündigt sind, entscheiden wir an diesem Tag 24.3 Milen zu laufen um einen Picknick Park zu erreichen, der von einem Pizza Service beliefert wird. Zelten darf man dort offiziell nicht, but who cares? Von dort aus sind es noch 13 Milen zum Mac Donalds, wo wir den Sturm aussitzen wollen. Aber es kommt mal wieder anders. Kurz vor dem Picknick Park finden wir ein Schild : Trail Magic! Wir müssen also kein Geld für Pizza ausgeben, bekommen Essen und Getränke geschenkt und schlafen friedlich in unserem Zelt in diesem Park ein. Fish Tank, der die Magic gegeben hat, war letztes Jahr auf dem PCT als seine Schwiegermutter Krebs bekam und er abbrach. Er wird den Trail wieder aufnehmen.

Tag 30 und Mellow wird 30. Wir gönnen uns in der Sonne mit Aussicht auf Gleise und Freeway ein Bier mit ihm. Es hat kaum geregnet und nur ein wenig gedonnert. Als wir unsere Zelte aufgebaut haben und die untergehende Sonne genießen, hören wir auf einmal Schüsse. Sehr nahe bei uns. Mellow läuft los und schreit: Hey man, there are hikers down there. Ein paar Typen sind mit ihren Kunden rausgefahren, damit diese etwas ballern dürfen. Nur in die weite und völlig ungefährlich für uns. Mellow besteht darauf, daß sie sich einen anderen Ort suchen.

Der nächste Tag wird hart. 20.7 Milen. (ca. 33KM). Bis auf die letzten zwei geht es nur bergauf. Insgesamt machen wir 6000 Fuß (fast 2000 Meter) nach oben gut. Kurz vor unserem campground geht es noch einmal steil nach oben. Auf unsere Stöcke gestützt kriechen wir wie auf allen vieren hinauf. Wir sind völlig erledigt, aber wir haben es geschafft. Da es kein Wasser gab, haben wir 8 Liter mitgeschleppt. 1,5 sind übrig geblieben. Nach der Westen Kulisse der letzten drei Tage ist die Landschaft heute ziemlich grün. Und als wir über 7000 Fuß hinaus sind sehen wir groß gewachsene Nadelbäume. Morgen erreichen wir Wrightwood und wollen auf der berüchtigten Budfarm nächtigen.

3 thoughts on “Day 25 – 31

  1. Bärenbesuch……
    Jetzt kommt den Willi seine Reepschnur zum Einsatz.
    Aber bitte bedenken Bruchlast 200 Kg keinen Bären mit über 200 kg anbinden…………….
    Und Pfefferspray nicht vergeßen!
    Ist auch bei uns ganz nützlich, da laufen auch so Bären umher! (Saub….)
    Willi

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