Es ist kalt und feucht als wir aufwachen. Wir frühstücken und laufen im leichten Regen los. Heute liegen nur 14 Milen vor uns. Wir schlafen auf dem KOA Campingplatz bei Acton. Es gibt abends Pizza und wir sitzen noch mit Dirk und DeeDee aus Dresden zusammen.
Ziel des 39. Tages ist der Hiker Heaven in Aqua Dulce, aber vorher kommen wir noch an einem historischen Drehort vorbei. Der Vasquez Rocks County Park ist bereits seit den 1940ern Kulisse für diverse Produktionen. U.a. Star Trek, Planet der Affen, Bonanza oder natürlich MacGyver.
Nachdem wir gebührend in den 40. PCT Tag rein gefeiert haben, also über den Hiker Midnight hinaus, laufen wir am nächsten Tag mit Lubos und Theresa 10 Milen, treffen dort die anderen und schlafen neben dem Highway, der abends und nachts kaum befahren ist. Der Tag ist trocken aber kühl. Warm ist es ist es in der Sonne, die lässt sich aber nur selten sehen.
Am nächsten Tag kommen wir zur Casa del Luna. Wir laufen Nun auf die 500 Milen zu. Wir liegen gut in der Zeit. In den Sierras ist ein High Snow Year. Ob es 2017 mehr war, daran scheiden sich die Geister, aber es liegt eine Menge Schnee und es schneit an manchen Tagen immer noch. Diese Woche haben die ersten Verrückten, Finnen, die Sierras überquert. Wir werden in Kennedy Meddows entscheiden, wie wir weiter machen. Es gibt die Möglichkeit zu überspringen, nachzuholen oder auch zum nördlichen Ende zu fahren um dann Southbound zulaufen.
Als wir die Casa de Luna am 42. Tag verlassen, ist der Himmel komplett mit Wolken verhangen und es ist kalt. Der Aufstieg geht über karge Felsen, doch viel sehen können wir nicht, zu viel Nebel. Wir kommen oben wieder in einem grünen Wald an. Gegen halb drei erreichen wir eine Tentside 11 Milen vom heutigen Ausgangsort und es regnet. Wie am ersten Tag bauen wir erst das Außenzelt auf. Doch ist es heute viel windiger und kälter. Als wir endlich im Schlafsack liegen ist alles etwas klamm und wir frieren etwas. Es regnet nun heftig und unser Zelt hält dem Regen stand. Zu blöd, dass Thomas ausgerechnet jetzt ein Cathole benötigt. Er raucht und beschließt es auf morgen früh zu verschieben. Es funktioniert.
Der nächste Tag beginnt und bleibt trocken. Manchmal versteckt sich die Sonne hinter Wolken aber alles sehr freundlich. Heute ist ein besonderer Tag. Wir sind kurz vor der Mojave Wüste und wir überschreiten heute die 500 Milen. Dass heißt, wir sind nun offiziell Long-distance-Hiker. Mit Blick auf die Mojave bauen wir unser Zelt schließlich bei 508 Milen auf.
Es sind noch 9 Milen bis Hikertown.
Hikertown ist ein weiterer kurioser Ort. Er befindet sich auf dem Grundstück von Richard, der dort ebenfalls einen privaten Campingplatz betreibt und den Market ein paar Milen weiter besitzt. Daher gibt es auch regelmäßige Fahrten von Hikertown zum Market. Ein paar kleine Häuser wie aus einer Wildwest Kulisse können zu fairen Preisen zur Übernachtung gebucht werden. Wir nehmen die Honeymoon Suite, denn Die hat nicht nur ein großes Bett, sondern auch eigene Dusche und WC. Paint und Ray, beides ältere Männer, helfen diese Woche aus. Sie fahren die Hiker zum Market, treiben die Kohle ein und geben Pakete aus, die man sich dort hinschicken kann. Im besagten Café and Market essen wir einen Blackbean Burger mit knusprigen Pommes. Myrtis schafft Ihre nicht ganz und Thomas überfrist sich. Den Abend verbringen wir mit Bier und Gesprächen.
Tag 45. Es ist bewölkt! Es ist kalt! Es regnet hin und wieder. Ja, wir sind noch in der Mojave, einer der heißesten Wüsten der Welt. Wir machen einen Zero, denn der Sturm soll den Tag nicht wirklich abreisen.
Zum Geburtstag bekommt Myrtis einen weiteren kalten Wüstenmorgen und das Tagesziel von 24 Milen geschenkt. Die Sonne bricht zwar nach nicht ganz einer Stunde durch, so dass es ab viertel nach acht sonnig ist, aber ein kalter Wind wird uns den ganzen Tag begleiten, so dass Myrtis die meiste Zeit ihren Fleece, Longsleeve und T-Shirt trägt, während Thomas zwei Longsleeves an hat. Die letzten vier Milen werden dann Orkan artig. Der Sturm bläst uns entgegen, als würde er uns zurück schicken wollen. Leider fegt er auch durchs Tentside, was das aufbauen erschwert und keine ruhige Nacht verspricht. Die nächste verzeichnete Tentside liegt allerdings 3,5 Milen weiter und es könnte dort auch nicht anders sein. Die Nacht wird dann nicht ganz so schlimm wie erwartet, dennoch muss das Zelt einiges aushalten.
Der nächste Morgen beginnt wie immer kalt. Aber es gibt blauen Himmel und der Wind hält sich in Grenzen. Heute 17 Milen dann schlafen in Tehechapi. Wir nehmen ein Zimmer in einem alten Hotel. Hat den typischen Motel Charakter. Einfache aber saubere Zimmer. Morgen gibt es hoffentlich neue Schuhe, Thomas seine sind durch.
Dann mal ein nachträgliches Happy birthday!!!
Myrtis was ist mit deinen Schuhen?Sind die stabiler?bin mal gespannt wie viele Schuhe ihr verbraucht.viel Glück weiterhin auf eurem Weg.lg.
Auch von mir und meinen besten Wanderfreund ,, Hansjö,, alles Gute zum Geburtstag (nachträglich).
Vor allem Gesundheit!
Willi
Liebe Myrtis, auch von uns Alles Liebe nachträglich! Bleib gesund und pass auf dein Gesicht und herumstehende Grills auf 😉