- Zunächst möchte ich dem Ulysses noch anmerken, daß ich mich nicht nur mit Musik, sondern auch mit weiterbildenden Podcast sowie Literatur, die auch schon mal trivial sein darf, ablenke. Auch bei mir war 2019 das Jahr der großen Veränderung. Ich hatte bereits vor dem PCT meinen Job gekündigt. Eine Arbeit, in die ich 15 Jahre gegangen und in der ich Myrtis näher gekommen bin, die mir aber leider in den letzten Jahren zuviele Bauchschmerzen und zuviel Übelkeit beschert hat. Erst auf dem Trail stellte ich fest, wieviel ich da aufzuarbeiten hatte. Außerdem wusste ich noch nicht, was danach kommt. Diesmal kehre ich in eine Arbeit zurück, in der ich mich wohl fühle und von der ich keine negativen Erfahrungen mitgenommen hab. Da ist einfach mehr Zeit für Musik, Bildung und Unterhaltung.
Update Ernährung. Mit dem Einzug ins Grizzly Land hab ich nun den Thunfisch endgültig vom Speiseplan gestrichen. Wenn es keine getrockneten Bohnen gibt, nehme ich, was ich finde. Ramen kann man zum Beispiel super in kaltem Wasser einweichen. In Pinedale hab ich ein fertiges Reisgericht gefunden, daß zwar etwas trocken und schwer war, aber dafür stark nach Knoblauch geschmeckt hat. Man kann eben nicht den ganzen Tag süß essen.
Deet kann man meines Wissens nach nur zu 5% (Antibrumm) verdünnt in Deutschland kaufen. Hier ist es in einer 99% Lösung erhältlich. Da, wo es sich auf der Haut befindet, ist man für etwa eine Stunde sicher vor Mosquitosstichen. Öfter haben uns schon andere Hiker erzählt, dass ihnen Deet ausgelaufen ist und Löcher in den Rucksack gefressen oder auch Sonnenbrillen zerstört hat, da es sich nicht mit Plastik vertagt. Daher transportiere ich es ausschließlich in der Hosentasche, denn solange die Kleidung kein Plastik enthält, ist sie eigentlich sicher. Auch hat unsere Haut bisher noch nicht negativ darauf reagiert. Wären wir nicht manchmal größeren Schwärmen von Mosquitos ausgesetzt, würden wir dennoch darauf verzichten.
Nach meinen Blasenproblemen bin ich von den Altra Lone Peak Trailrunnern zu den Altra Olympus gewechselt, da die wesentlich mehr gedämpft sind. In meinem ersten Paar bin ich fast 600 Meilen gelaufen und hätte auch noch ein paar mehr geschafft. Daher hat es mich nicht gestört, daß die Vibramsole nicht über die komplette Sohle geht, sondern ein Teil nur aus Schaumstoff besteht. Angeblich nur zur besseren Dämpfung. Bei meinem zweiten Olympus Paar begann nun aber die Vibramsohle nach nicht mal 300 Meilen sich abzulösen. Also Altra kontaktiert. Die waren leider nicht Willens, mir schnell und unkompliziert zu helfen. Das Sportgeschäft in Pinedale hatte tatsächlich kein einziges der infrage kommenden Paar Schuhe in 12 vorrätig. Da Altra innerhalb von 3 bis 4 Tagen liefert (was in diesem Fall schneller als mit dem kostenlosen Amazon Prime Testmonat ist), hab ich daher noch einmal die Lone Peak bestellt. Als letztes Paar werde ich dann aber mal Topos probieren, die wie die Altras eine extra große Zehenbox aber auch eine komplette Vibramsohle haben. Meine Olympus haben zum Glück die 90 Meilen nach Dubois noch überstanden.
Da bleibt nur zu sagen: Die richtigen Schuhe müssen her, für einen Happy Trail . Passt gut auf euch auf.
DANKE SCHÖN für eure super interessanten Geschichten von eurerem Abenteuer!
Sonnige Grüße von
C&H