Impressions by Myrtis Part 1

Thomas hat ja schon einen kurzen Abriss der ersten Woche gegeben, wir haben uns hier kurz gehalten, da wir uns oft nur kurz an einem Ort mit WLAN aufhalten , oder wir einfach zu müde sind, oder zu faul ;-))
Jetzt sind wir gerade in Warner Springs , haben eine Pause von einem Tag eingelegt und haben mal etwas Zeit.
Immerhin haben wir vorgestern die 100 Meilen Marke überschritten und befinden uns gerade bei Meile 109.
Man lernt wirklich viel in so einer Woche. Man kann sich wunderbar vorbereiten, aber wie der pct wirklich ist, erfährt man erst, wenn man ihn läuft.
Im Bus von San Diego nach Campo , dem Startpunkt, beschleicht mich zum zweiten Mal auf dieser Reise dann doch ein mulmiges Gefühl. Na ja, oder zum 3. mal. Das erste mal am Samstag vor unserem abflug, als ich realisiert habe, dass ich nicht nur 4 Wochen Urlaub mache, sondern unsere Wohnung für 1 halbes Jahr verlasse, das 2. mal in san Diego, als wir abends durch eine etwas zwielichtige Gegend laufen, um Gras zu kaufen, das im californien ja legal ist , und eben kurz vor unseren ersten Schritten auf dem Trail.
Im Bus sitzen 2 andere Pärchen und ein anderer Solo hiker. Man beäugt sich, mustert die Rucksäcke der anderen, vergleicht das Schuhwerk und fragt sich , wer von uns am Ende Bus nach Kanada laufen wird. Mit einem Pärchen, 2 Franzosen , kommen wir bald ins Gespräch , und wir werden uns immer wieder begegnen, mittlerweile ist es immer ein Riesen Gejohle und Freudengeschrei.
Das 2. Pärchen haben wir seit dem 2. Tag nicht mehr gesehen , und der solo hiker , Mellow, der schon den appalachian trail gelaufen ist, ist seit dem 3. oder 4. Tag Mitglied unserer „Gang “ ;-))
Der erste Tag ist hart , wir alle sind das mehr-Gewicht des Wassers und des Essens für eine Woche nicht im geringsten gewohnt , es ist wirklich heftiger , als gedacht.
Wir liefern uns Wettrennen mit den Franzosen und ich habe das Gefühl, dass sich die Meilen gegen mich verschworen haben. Mir ist schon klar, dass 1 Meile mehr als ein Kilometer ist, genau genommen 1,6, mir kommt eine Meile eher vor wie 3 Kilometer. Wir laufen durch die Wüste, auf und ab, und irgendwann fängt es an zu regnen , und zwar do heftig, dass wir komplett nass sind. Ziemlich genervt und halb erfroren kauern wir uns bei Meile 11 unter unser überzelt.
Dort haben sich schon andere hiker angesiedelt, und alle beschließen , für heute Schluss zu machen.
Wir treffen 2 Bremer Jungs , die uns auch begleiten werden , und machen unseren ersten Trail Food: Wasser kochen , Packung auf, Wasser rein und warten. Aus versehen und Hunger öffnet thomas auch die Packung , welche die Feuchtigkeit aufsaugen soll, und auf der steht „do Not eat“ und gibt sie zu unserem köstlichen Mahl hinzu. Nach langer Diskussion mit den anderen hikern beschließen wir aber, dass wir daran nicht sterben werden. Und wir hatten recht. Das erste mal Wasser filtern, das erste hiker essen : es gibt so viele erste Male auf dem pct. Das erste mal so viel Wasser schleppen und so viel essen , das erste mal so lange nicht duschen, das erste cathole, das erste mal Nudeln zum Frühstück , die erste Flussüberquerung , das erste mal 15 Meilen laufen, das erste mal um 7 Uhr ins Bett fallen.
Am nächsten morgen ist es kalt, bitterkalt. Ich freue mich über meine super warme Jacke, meine Leggins und meine Handschuhe.
Unsere Kleidung ist überschaubar , ich trage ein Shirt und Thomas ein Longsleeve zum laufen , ich noch ein langärmliges darüber zum später ausziehen, und beide besitzen wir noch ein longsleeve , das wir abends anziehen. Man freut sich so wahnsinnig , abends in andere Klamotten zu schlüpfen. Außerdem besitzen wir eine leggins für abends und ein paar frische Socken. Thomas hat eine kurze Hose zum überbrücken beim waschen und ich meinen Wanderrock für das laufen in der Hitze. Ansonsten regenklamotten , die gleichzeitig windstopper sind und 2 Unterhosen , ich noch einen bh. Das wars so ziemlich 🙂
Der zweite Tag läuft gut an, kein Regen , wir kommen irgendwann zum Hauser creek , einem wunderschönen Fleckchen mit vielen. Bäumen , durch das ein Bach fließt. Hier stärken sich alle noch mal , bevor es dann nach oben geht.
Die Steigungen hier sind ganz gut zu bewältigen , meistens geht es in Serpentinen nach oben , aber gut machbar. Man merkt manchmal gar nicht, wie man an Höhe gewinnt.
Gut gelaunt laufen wir auf der anderen Seite nach unten , und beschließen , auf dem csmpingplatz in lake morena zu übernachten. Das schmälert zwar unseren meilendurchschnitt , ist uns aber egal, da wir unsere nasse Ausrüstung trocknen müssen. Die 15 Meilen, die wir angepeilt haben, schaffen wir in den ersten Tagen sowieso nicht , das war etwas illusorisch. Das Gewicht ist einfach zu heftig und die Füße schmerzen nach 10 Meilen. Die Füße schmerzen auch am nächsten Tag, seltsamerweise auch meine Fersen. Der Rücken schmerzt von der Matratze , meine Schlüsselbeine vom Rucksack. Und die Knöchel, Unterschenkel und Oberschenkel. Hab ich irgendeinen schmerzpunkt vergessen ????
Das meiste läuft sich aber raus , bis dann nach 10 Meilen Füße und Beine wieder einsetzen ;-))
Die Idee mit dem campground hatten mehrere , viele wurden wie wir vom Regen überrascht und trocknen ihre Sachen.
Das beste an lake morena ist aber der malt Shop , ca 0,5 Meilen entfernt.
Dort rotten wir uns alle zusammen , fallen ein und kaufen bunte, kalte Getränke , bestellen Burger und futtern , als hätten wir seit Tagen nichts gegessen.
Typisch amis : man kann dort Alkohol kaufen , ihn aber dort nicht trinken. Hä??? Dafür aber auf unserem Zeltplatz.
Apropos Alkohol : auch typisch amis: es gibt Rotwein , den guten „gallo “ kostet bei uns 4,99 , hier 8,99. wenn man aber die doppelt so große Family  Size kauft ( man beachte die Bezeichnung ) kostet der Wein runtergerechnet wesentlich weniger als bei uns. Und da wir ja sparfüchse sind , nehmen wir gleich die billigere große Variante , und teilen Sie dann später mit unseren Bremer Jungs, die auch noch eintreffen.

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